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Eine Landschaft mit Wiese und Bäumen, ein Weg zum Horizont, ein Höhlenlöwe, der einen Neandertal angreift, Titel Ufal Teil 4: Zeitreise ins Neandertal

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Zeitreise ins Neandertal

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Inhaltsverzeichnis

4 Höhlenlöwenbändigung und Sex auf Eis

Eine 13 jährige Neandertalerin, die sich, wie ich bald erfuhr, Ich Rufe Mammuts nannte, beschwor in höchster magischer Konzentration einen Trupp dieser Tiere herbei. Ich lag im Raumanzug in einer Winterlandschaft, vernahm, wie scheinbar eine Frau den Ruf von Elefanten nachahmte, und roch ein sich näherndes Raubtier. Es rannte brüllend auf die Ruferin zu, sicher um sie zu fressen. Ich raste los und kam genau zurecht: Der Höhlenlöwe hatte zum Sprung auf die Neandertalerin angesetzt, als ich sein Nackenfell griff und ihm mit der anderen Hand kräftig aufs Haupt schlug. Die Hände in den Handschuhen waren hart wie Stahl. Fast hätte ich dem Höhlenlöwen den Schädel zertrümmert. Nun lag er ohnmächtig da. Ich schob ihn ein Stück weg, als ich wieder etwas hörte.

Diesmal war es das Donnern von Hufen. Neun Mammuts rasten herbei, und zwei rannten an mir knapp vorbei. Es krachte, als die beiden Tiere einbrachen und trompetend in eine ausgehobene Grube stürzten.

Ein Trupp Neandertaler hatte sich genähert. Sie ergriffen mich. Bald hatten sie mir den Anzug abgenommen, ohne diesen zu beschädigen.

„Ommu“, riefen sie, als sie mich nackt vor sich hatten. Dieses Wort nutzen viele Neandertaler, um die Gattung „Homo Sapiens“ zu benennen. Sie wissen, wie gefährlich die Waffen der Sapiens sind, und hier hatten sie ein Exemplar in einem interessanten Kleidungsstück gefunden. Das Kleidungsstück würden sie ausprobieren, mein Herz, meine Nieren und mein Hirn den himmlischen Geistern opfern, indem sie diese in einem Feuer aus wohlriechenden Tannennadeln verbrennen würden. Die abgenagten Knochen würden sie den Erdgeistern schenken. So würden sie sich Himmel und Erde gewogen machen und für sich selbst einige Kilogramm Menschenfleisch erwerben, für Neandertaler ein Hochgenuss. Nun bibberte ich vor Kälte, und so schnell sollte ich nicht sterben. Das Blut musste lebend vergossen werden, damit die Erdgeister zufrieden waren. Also legte jemand mir ein altes Renntierfell über, das er mitgebracht hatte, falls es noch kälter wurde. Es war abgetragen und ramponiert, wärmte aber gut.

Der Höhlenlöwe regte sich, und die Neandertaler bekamen es mit der Angst zu tun. Den einen oder anderen von ihnen hätte er sicher getötet, bevor sie ihn auf magische oder unmagische Weise hätten zur Strecke bringen können.

Das nutzte ich für eine Verzweiflungstat. Ich dachte: "Du musst den Helden spielen und den Löwen zu den großen Mammuts in die Grube werfen, bevor der ganz wach wird." Also rannte ich die wenigen Schritte vor und schob den Löwen fort. Der kam auf die eingebrochene Tarnung zu liegen, konnte sich aber erheben.

Freiwillig glitt der Löwe in die Grube. Er war ja das Kriechen in Höhlen oder das Kraxeln in Gruben gewohnt. In der Grube waren zwei Mammuts, eines tot, das kleinere, das größere lebte, hatte sich aber zwei Läufe gebrochen. Hier gab es Fleisch im Überfluss! Er begann, das kleinere Tier aufzufressen.

Die Neandertaler griffen mich erneut. Doch nun rief Ich Rufe Mammuts allerhand. Die anderen ließen mich los, Ich Rufe Mammuts kam auf mich zu. Sie warf ihren Pelz ab, riss mein Renntierfell fort und fasste mich in sexueller Weise an. Für Sexualreaktionen war es zu kalt, doch Neandertaler können zaubern. Bald lagen wir auf den Fellen und gaben uns der Lust hin. Alle anderen klatschten Beifall — wegen des starken Wärmezaubers, den Ich Rufe Mammuts wirkte.

Der Höhlenlöwe hatte sich gesättigt mit einer Mammutkeule im Maul aus der Grube gehievt. Unbehelligt trottete er davon. Bis Übermorgen würde er keinem Tier oder Menschen etwas antun.

Ich rufe Mammuts wickelte mich in das zerschlissene Renntierfell und führte mich zu ihrem Zelt. Dabei flötete sie in schönen Vogeltönen, um mir zu zeigen, wie schön sie es mit mir gefunden hatte.

5 Stamm und Familie: gewonnen und zerronnen

Es begann eine glückliche und erfüllte Zeit. Ich Rufe Mammuts hatte mich durch den Liebesakt in den Stamm aufgenommen, und alle behandelten mich als ihresgleichen.

Das Leben in der Steinzeit im eisigen Winter verlangte mir viel ab. Allein als Blinder zu jagen, kam kaum in Frage. Doch bald spürte ich mit Magie jagdbares Wild fast so gut wie die besten des Stammes auf. Alle Neandertaler, die ich kennen gelernt habe, konnten zaubern.

Schnell lernte ich die Sprache der Neandertaler. Außerdem lernte ich von ihnen, Technik und Magie aufs beste zu ergänzen: Bald konnte ich geeignete Steine so abschlagen, dass Faustkeile daraus wurden. Magisch glättete ich dann die Spitzen und Schneiden. Und: Was sich nicht alles aus Holz, Schilfrohr und Knochen herstellen ließ: von Zeltstützen bzw. -wänden aus Buschwerk, die nur noch mit dem Mammutfell bedeckt werden mussten, um ein schnell warm werdendes zu Hause zu bilden, über Wurfhölzer, Grabwerkzeuge und später sogar Nähnadeln. Auch den Bau von Flöten und Rasseln aus hohlen Knochen erlernte ich, mit denen sich die Rufe vieler Tiere besser nachahmen ließen als mit der Stimme.

Einmal fragte ich Ich Rufe Mammuts: „Warum macht Ihr nicht alles mit Zaubern?“ Sie antwortete: „Warum sollten wir, wenn wir es mit den Händen auch gut können. Dadurch bekommen die Dinge unseren Zauber durch die Hände mit, und die Dinge verzaubern uns durch ihre Art.“

Das stimmte: Was ich selbst herstellte, ließ mich mehr und mehr erkennen, wie die von mir gebrauchten Materialien beschaffen waren, und dadurch konnte ich sie viel besser als zuvor magisch beeinflussen.

Mein Wissen um Krankheitskeime und deren Wirkung rettete vielen das Leben: ich lähmte gezielt magisch deren Vermehrung, so dass die körpereigene Abwehr mit der Krankheit fertig wurde. Zum Fest der Moosbeeren in meinem letzten Jahr bei den Neandertalern waren aus den knapp 40 78 wohlgenährte und gesunde Personen geworden.

Unser Glück war vollkommen, als Ich Rufe Mammuts mitten im Sommer meines ersten Jahres unseren ersten Sohn gebar. Der war zwei Monate zu früh gekommen und viel zu klein, blieb aber gesund und wurde bei der Pflege von Ich rufe Mammuts nach kurzer zeit ein kräftiges und manchmal arg lautes Kind. Sehr früh lernte er, Mammutweibchen herbeizurufen. Doch er wollte, sobald er laufen konnte, nicht etwa deren Fell oder Fleisch, sondern er zähmte sie und ritt auf ihnen. Mit 13 Jahren gab er sich den Namen: Mammuts machen mich froh.

Unsere beiden Töchter, die im Frühling des nächsten Jahres kamen, waren noch verwegener. Man sieht es an den Namen: Ich zähme Wölfe und Ich Reite Auf Höhlenlöwen. In Magie schlugen mich unsere Kinder bald um Längen, und auch in der Technik waren sie gut bewandert.

An vier großen Festen trafen sich alle Neandertaler unserer gut 900 Quadratkilometer großen Gegend zu dreitägigen Festen: um die Sonnenwenden im Winter und Sommer, um den Tag, an dem die Venus erstmals zu sehen ist (Mitte Juli) und Anfang August zum Fest der Moosbeeren, das den Herbst einleitete. An den Festtagen betraten wir die große Kalksteingrotte und opferten den Ahnen sowie den Erdgeistern. Jeder ritzte sich in den Arm oder ins Bein, um etwas Blut zu vergießen, und man gab den Toten farbig glitzernde Faustkeile mit, die ihnen Licht für die Reise in die Erde geben sollten. Ihre Knochen wurden gereinigt und wo nötig wieder richtig zusammengesetzt. Sie sollten so darauf vorbereitet werden, dass die Erdgeister sie mit einem Erdleib und Leben füllten, damit sie wiedergeboren werden könnten.

Außer diesen Rieten wurde auch noch das Wissen dem ganzen Stamm mitgeteilt, in einem großen Wissenstanz. Alles, was der Stamm wusste, wurde am heiligen Feuer, in dem gejagtes Fleisch für die Himmelsgeister verbrannt wurde, vorgeführt und jedem gezeigt. Da wir in den 20 Jahren große Fortschritte machten, reichten die drei Festtage kaum noch aus.

Von einer Gefahr ahnte ich nichts, bis Mammuts Machen Mich Froh mich im Oktober des zwanzigsten Jahres bei meinem Stamm der Neandertaler ansprach: „Beim Jagen auf einen Hirschen habe ich drei Männer gesehen, die sehen so aus wie Du. Die haben mit gebogenen Hölzern Äste mit Steinspitzen — geworfen?“

„Könnten das Bögen sein?“, vermutete ich, „dann haben sie sicher den Hirsch vor Deiner Nase geschossen.“

„Nein“, widersprach er, „Ich lähmte sie und warf mein Wurfholz aus 20 Mannslängen auf den Hirsch. Der fiel um, und ich konnte ihn in Deckung ziehen, bevor sich die Erstarrung löste.“

„„wir müssen vorsichtig sein“, sagte ich, „die sind sicher ärgerlich, weil wir ihnen die Beute weggeschnappt haben. Lasst uns rauskriegen, wie viele es sind, und, ob wir mit ihnen verhandeln können. Eigentlich können ein Paar zusätzliche Menschen in unserem großen Gebiet mit uns zusammen gut leben.“

Scheinbar sahen es auch die Homo Sapiens so, denn sie kamen mit ihrem ganzen Stamm von gut 40 Männern und brachten mehrere Hörner voll mit einer weinähnlichen Flüssigkeit. Schnell verstand ich, was sie sagten; hätte ich doch bloß besser verstanden, was einige von ihnen wollten! Völlig naiv übersetzte ich den Neandertalern, was die Sapiens sagten.

Offenbar ihr Häuptling sprach zu uns: „Wir wollen in dieser Gegend siedeln und den Trunk der Freundschaft mit euch halten.“ „Eure Freundschaft ist uns willkommen“, antwortete Ich Reite Auf Höhlenlöwen, „und wie wir am besten miteinander auskommen, das sollten wir in den nächsten Tagen aushandeln.“ Ich Zähme Wölfe ergänzte: „Wir haben genug Fleisch, um mindestens drei Tage lang alle zu ernähren. Ihr könnt ohne Sorgen so lange bei uns bleiben.“

„Wir haben gehört“, sprach der Häuptling weiter, „dass Euer Zauber viele Krankheiten heilt. Mein einziger Sohn liegt auf den Tod danieder. Wenn Ihr ihn heilt, versichern wir Euch unserer Hilfe in jeder Not. Niemand darf es wagen, Euch anzugreifen, ohne dass wir für Euch Partei ergreifen. Erwürgt Bären hat gesprochen.“

Der Häuptling meinte, was er sagte. Er sah aus wie sein Name: gut 1,80 m groß, muskelbepackt, und er war kaum 25 Jahre alt. Sein einziger Sohn Namens Kaninchenschreck hatte Typhus und lag in den letzten Zügen. Doch Ich Rufe Mammuts hatte einen wunderbaren Heilzauber für Typhus entwickelt und wandte diesen auf den zehnjährigen Knaben an. Eine Stunde nach ihrer Behandlung war er außer Lebensgefahr.

„Ich bin Euer Medizinmann“, sprach eine keifende Männerstimme, „wenn Kanninchenschreck nicht stirbt, werden die Götter uns verfluchen.“

Nun griff ich ein: „Woher kennst Du den Willen der Götter? Wie heißt Du überhaupt, zeig Dich mir!“

„Mein Name ist: Diener Der Götter“, sprach er, „Und Du, der Du nicht einmal sehen kannst, zweifelst daran, dass ich den Willen der Götter kenne?“

„Allerdings. Ich kann nicht sehen, aber schau mal, was ich kann.“

Mein Levitationszauber riss ihn von den Beinen, und bald stand er vor mir: ein kleines Männchen, verwachsen und verkrüppelt. Leider war er, wie ich noch sehen würde: machtgeil, absolut skrupellos, rhetorisch bestens begabt und intelligent.

„Wenn Du mit den Göttern gut Freund bist“, meinte ich großspurig, „dann wollen die mich noch heute strafen. Ich glaube: Der allerhöchste Gott liebt uns und alles Leben nach seiner Art. Er will, dass wir in Frieden leben und nur so viel töten, wie wir zum Überleben benötigen. Er will nicht, dass jemand an Typhus sterben muss, und deshalb habt Ihr wohl getan, Kaninchenschreck in die Behandlung meiner Liebsten Ich Rufe Mammuts zu geben. In einer Woche wird Kaninchenschreck wieder ein Kaninchen erjagen, und, wenn er so weiter macht, bald zum Schrecken der Wölfe und Löwen werden. Sollten Eure Götter etwas anderes wollen, ich glaube fest daran, dass der höchste Gott stärker ist. Lasst uns Frieden halten, denn das Land kann uns alle nähren.“

„Du beleidigst die Götter, und dafür wirst Du noch heute sterben. Diener Der Götter hat gesprochen.“ „Darauf lass ich es ankommen“, antwortete ich, „Ich, Willi, schlage folgendes vor: Lass uns in den nächsten drei Tagen Frieden halten. Geht es Kanninchenschreck dann besser, mögt Ihr zugeben, dass der Höchste Macht hat. Lasst uns dann einen ewigen Bund des Friedens stiften, wie Erwürgt Bären es vorgeschlagen hat. Anderenfalls mag Diener Der Götter mit mir nach seinem Gutdünken verfahren.“

Ich wusste, dass Ich Rufe Mammuts Kanninchenschreck erfolgreich behandelt hatte, und der Knabe in drei Tagen schon fröhlich am Feuer mit den anderen Knaben spielen würde. Mit der Bösartigkeit des Dieners Der Götter freilich rechnete ich nicht.

Immerhin war ich vorsichtig genug, meinen Raumanzug in der Nähe des Schlafplatzes von Diener Der Götter zu verstecken und dessen Aufnahmegerät plus Kamera einzuschalten. Die Sonnenenergie hatte die Akkus im Anzug gut gefüllt; so wurde alles aufgezeichnet, was Diener Der Götter trieb. Auch ließen meine Kinder und ich den Anzug durch einen gemeinschaftlichen Folgezauber hinter Diener Der Götter und den Seinen herschweben und hielten diesen weitgehend unsichtbar. Doch all das verhinderte nicht die Katastrophe:

Diener Der Götter hatte dem Moosbeerenwein Fliegenpilze zugesetzt und ein starkes Rauschmittel geschaffen. Alle bekamen gleich viel davon. Da die Neandertaler um durchschnittlich 25 cm kleiner als die Menschen und entsprechend leichter waren, hatte die Droge auf sie stärkere Auswirkungen.

Erschwerend kam hinzu, dass Neandertaler nur einem Rauschmittel ungehemmt frönten: der sexuellen Lust. Die Sapiens aber waren den Umgang mit Wein und Pilz gewohnt. Kurz: Die Neandertaler lagen im Vollrausch, ich war angeschlagen, aber die anderen Sapiens waren angetrunken und in verängstigt-aggressiver Stimmung, die Diener Der Götter für sich ausnutzte:

„Warum leben die Neandertaler noch?“, eröffnete der Medizinmann der Sapiens seine Rede, „Töten wir sie, solange sie im Rausche liegen. “

„Meinem Sohn geht es besser“, antwortete Erwürgt Bären, „Und Willis Liebste hat große Macht gegen seine Krankheit erwiesen! Ich will Willis Gott eine Chance geben! Du hast Kanninchenschreck zum Tode verurteilt, und jetzt, wo er nicht gestorben ist, fürchtest Du, wir könnten erkennen, dass Du weniger Macht hast als die Leute, die hier besoffen liegen, weil sie unseren Wein nicht kennen? Ich konnte Dich noch nie leiden, du verkrüppeltes Wesen! Erweise Deine Macht, sonst jage ich Dich fort!“

„Du wirst noch heute Nacht sterben, wie Dein Sohn! Ich, Diener Der Götter, habe Euch mit deren Segen vom großen Wasser im Nordosten bis hierher geführt, ein Reich voll mit Wild und leider auch mit Wesen, die starke Macht haben. Hier sollen wir zeigen, dass wir den Göttern und Geistern der Eingeborenen ebenso überlegen sind wie unsere Waffen deren Faustkeilen. Denn steigt unsere Macht, wächst jene der Götter.“

„Wenn die Macht der Götter durch uns wächst“, sprach der Häuptling, „brauchen wir sie dann überhaupt?“ „Du kleingläubiger“, spie Diener Der Götter aus, „Du kannst sehen, doch weiter als Deine Arme reichen, siehst Du nicht!“

Der Häuptling wollte den Medizinmann schlagen, doch mehrere Frauen fielen ihm in den Arm. Die gewonnene Zeit nutzte der Medizinmann und sprach:

„Seit sieben Jahren führe ich Euch nach Südwesten. Am verheißenen Ziel aber zweifelt Ihr immer noch an der Macht jener Götter, denen ich diene, und die uns durch mich geleitet haben? — Ihr glaubt eurem zwar starken, aber im Geiste kurzsichtigen Häuptling, dem es nur um seine Familie geht, wo so große Dinge uns bestimmen? — Erwürgt Bären, es ist schwer, anzunehmen, dass die Götter das Leben Deines einzigen Sohnes fordern, der gerade aus den Kindertagen herauskommt und zum Manne reift. Euch verheiße ich: Opfert Kaninchenschreck in den Flammen eines mächtigen Feuers den Göttern, tötet alle diejenigen, die wir hier sehen, solange sie wehrlos sind, lasst uns ihr Fleisch verzehren! Tun wir dies, so besitzen wir das verheißene Land allein mit all seinem Wild! Bedenkt: Als letzter muss jener Willi sterben, der glaubt, sein Gott sei der Höchste! — Nur für ein Opfer helfen die Götter uns, und nur, wenn sie uns etwas nehmen, sind sie bereit, uns etwas zu geben. Mich machten sie zum Krüppel, und dafür gaben sie mir die Macht, ihren Willen zu verstehen. — Denkt nach und dient mit mir unseren Göttern, so werden sie uns gewogen bleiben.“

Der Medizinmann war immer lauter geworden. Ich war weniger betrunken als die anderen meines Stammes, auch wenn ich nun 20 Jahre lang völlig abstinent gelebt hatte. Die letzten Worte hörte ich und dislozierte den Raumanzug zu mir. Dieser furchtbare Medizinmann wollte meinen Stamm ausrotten und auffressen lassen! Nicht mit mir! Zunächst zog ich den Raumanzug an.

„Du kannst nicht abstreiten“, sagte eine der Frauen, „diese Frau hat Kaninchenschreck das Leben gerettet. Wir sollten aufpassen, dass wir uns nicht an diesen Leuten verheben.“

„Geschickt Mit Nadel und Faden“, antwortete der Medizinmann, „sie hat großen Zauber, zugegeben. Doch sogleich werde ich entweder ihren Zauber für mich haben oder diesen für alle Zeit vernichten!“

Nun ertönte mein magisch verstärkter Mammutruf. Meine Kinder waren sofort hellwach. Doch konnten sie den Tod ihrer Mutter nicht verhindern. Einige Sekunden lang waren sie gelähmt und standen nur drohend da. Unmittelbar danach lähmte sie der Schock dessen, was nun geschah:

Diener Der Götter war zu meiner langsam erwachenden Liebsten gegangen und schlug mit einem Steinbeil ihren Kopf auf. Er griff hinein und riss ihr Hirn heraus, um dieses sofort roh zu verzehren.

Alle anderen Sapiens hatten sich jeder ein Mitglied meines Stammes vorgenommen und diesem mit einem Steinmesser die Pulsader am Halse aufgeschnitten, bevor es wach und orientiert gewesen war. Nur mich hatten sie verschont, da ich die Schande meines Gottes erleben sollte.

Als meine Kinder erwachten, hatte der Medizinmann konzentriert darauf geachtet, dass diese nichts tun konnten. Anscheinend besaß Diener Der Götter magische Fähigkeit und wusste, diese anzuwenden. Allerdings bezog sich seine Zauberkenntnis auf Abwehr von Zauber. Selbst per Wunschkraft etwas zu bewirken, war ihm nicht gegeben. Nun fraß er mit aller Konzentration das Gehirn von Ich Rufe Mammuts.

Das brachte mir die Zeit, ein Mammut, einen Höhlenlöwen und ein Wolfsrudel mit 17 Tieren herbeizubeschwören.

„Flieht“, rief ich, „Ich verlasse Euch in meine Welt. Aber ich komme, sobald ich kann, versprochen!“

Ich rufe Mammuts war Gott sei Dank nicht um sonst gestorben, denn so blieb der Medizinmann abgelenkt. Bevor es mich in eine andere Zeit hinwegzog, bekam ich noch mit, dass ein Löwe sich vor mich stellte. Es war der Höhlenlöwe, den ich ausgenockt hatte, um Ich Rufe Mammuts zu retten. Der Höhlenlöwe und die Wölfe richteten unter den Sapiens ein Massaker an. meine Kinder bestiegen sofort das heranbrausende Mammut und verließen in rasantem Tempo den Schauplatz des Schreckens.

Titelbild erstellt durch Content Nation mittels Stable Diffusion

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